Die ehemaligen Lokalbahnen

Amberg – Schmidmühlen

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Die Bahnstrecke Amberg–Schmidmühlen war eine 21 Kilometer lange Nebenbahn im südlichen Landkreis Amberg-Sulzbach von Amberg aus entlang der Vils bis nach Schmidmühlen.

Obwohl bereits im Jahre 1904 die gesetzliche Grundlage für die Lokalbahnstrecke geschaffen worden war, die Amberg entlang der Vils mit Schmidmühlen verbinden sollte, kam es wegen zahlreicher Auseinandersetzungen über Detailfragen, aber auch über eine geplante Verlängerung nach Hohenburg im Lauterachtal zu erheblichen Verzögerungen. Der erste Abschnitt bis Ensdorf, der im Bahnhof Drahthammer von der Strecke nach Lauterhofen abzweigte, konnte erst am 1. Mai 1910 eröffnet werden. Der zweite Teil folgte dann am 18. Dezember 1910, so dass die Gesamtstreckenlänge nun 21 Kilometer betrug. Die Personenzüge begannen jedoch bereits in Amberg, so dass die Fahrt noch um zwei Kilometer länger war.

Durch den verstärkten Einsatz von Bahnbussen in den fünfziger und sechziger Jahren wurde der Personenverkehr auf der Schiene am 1. Juli 1966 eingestellt. Der Güterverkehr hielt sich wesentlich länger; jedoch nur für einen Kunden – das zur Maxhütte gehörende Kalkwerk in Vilshofen. Hier fuhren zeitweise schwere Güterzüge, die drei Diesellokomotiven der Baureihe 211 benötigten. Aber damit war es am 28. Mai 1988 zu Ende; der Abschnitt südlich von Vilshofen ruhte schon seit dem 31. Mai 1985.

Die Trasse wurde 1990 nach Erwerb durch den Landkreis abgetragen und zwischen 1991 und 1992 zu einem Radweg umgebaut.

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Ehemaliger Fahrplan 423 (423a) mit der Nebenbahn Amberg – Schmidmühlen

 Amberg – Lauterhofen

Bild: Mittelbayerische

Die Bahnstrecke Amberg–Lauterhofen, im Volksmund auch als „Lauterhöfer Bockl“ bezeichnet, war eine 28 Kilometer lange Nebenbahn und erschloss von Amberg aus hauptsächlich zwei Gemeinden im damaligen Bezirksamt Neumarkt. Eröffnet wurde die Strecke am 7. Dezember 1903 von der Bayerischen Staatseisenbahn.

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Die Strecken führte zunächst ein kurzes Stück parallel zur Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf, überquerte die Vils und bog dann noch im Amberger Stadtgebiet beim Bahnhof Drahthammer nach Westen ab. Über die Köferinger Heide gelangte sie in die Juralandschaft, wo sie mit ziemlich starkem Gefälle ins Lauterachtal abstieg, dem sie dann aufwärts zu dem Markt Kastl folgte, der von der eindrucksvollen Klosterburg überragt wird. Am Endpunkt Lauterhofensorgte ein Steinbruch für ein zusätzliches Verkehrsaufkommen zu den sonst üblichen Frachten einer landwirtschaftlich geprägten Gegend. Trotzdem endete der Güterverkehr offiziell am 1. April 1972. Der letzte Güterzug war bereits am 29. März 1972 gefahren.

Der Personenverkehr auf der Schiene wurde bereits am 1. Juli 1962 eingestellt. Schon vor dem Zweiten Weltkriege erhielten Kastl und Lauterhofen zu ihrer Bezirksstadt Neumarkt eine Kraftpostverbindung, die später zu einer Bahnbuslinie Amberg–Neumarkt ausgebaut worden ist. Diese Entwicklung konnte auch nicht durch den Einsatz von Triebwagen aufgehalten werden, die seit den dreißiger Jahren eingesetzt und seit den fünfziger Jahren durch Schienenbusse der Baureihe VT 98 ersetzt wurden.

Die Trasse wurde anschließend abgebaut und ist heute streckenweise Teil des Schweppermann-Radwegs von Neumarkt nach Schwarzenfeld.

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Ehemaliger Fahrplan 423 (423b) mit der Nebenbahn Amberg – Schmidmühlen