Der Lokschuppen

Die Bahnbetriebswerk-Außenstelle Amberg

Seit der Eröffnung der Hauptbahn-Verbindung von Regensburg nach Nürnberg über Amberg 1859 gab es innerhalb des Bahnhofsareals schon eine Lokremise, bei der die Vorräte der Lokomotiven ergänzt und kleinere Reparaturen vorgenommen werden konnten. Als mit der Eröffnung der dritten Nebenbahnlinie Amberg-Schmidmühlen 1910 (zuvor war 1898 die erste Linie von Amberg nach Schnaittenbach führende Nebenbahn eröffnet worden, die zweite Linie 1903 über Kastl nach Lauterhofen) das Amberger Bahnhofsareal aus allen Nähten platzte, musste man nach einem Gelände für eine neue Lokomotiv-Unterhaltungsanlage suchen und wurde nach langen, zähen Verhandlungen am Galgenbergwegareal fündig wo sich das Betriebswerk bis heute befindet. Es wurde von 1918-1923 erbaut als Notstandsmaßnahme direkt nach dem ersten Weltkrieg. Um die Lokomotiven für die drei Nebenbahnen (neben den durchgehenden Hauptbahnlokomotiven) versorgen, bereithalten und je nach Bedarf in Fahrtrichtung auf der Drehbühne richtig „Schornstein voraus“ wenden zu können und bereit zu halten wurde ein fünfständiger Lokschuppen errichtet welcher zunächst ab 1923 mit einer 18 Meter durchmessenden Drehbühne bedient wurde.1940 wurde diese hauptsächlich wegen der Montanindustrie Luitpold- und Maxhütte und deren schwerer Güterzuglokomotiven bis Baureihe 44 eine größere Drehbühne mit 23m Durchmesser erforderlich.

Nach dem Ende des Dampfbetriebs in der Oberpfalz im Jahre 1975 fand das Gelände noch zur Abstellung von Dieselfahrzeugen und als Einsatzstelle für die Bahnmeisterei Verwendung. Eine kurze Blüte erlebte die Lokstation zum 150 jährigen Jubiläum der Eisenbahn in Deutschland 1985, als die Dampflokomotiven mit Sonderzügen von Nürnberg hier gewendet wurden. Nach dem aber zwischenzeitlich die drei von Amberg aus abgehenden Stichbahnen bis auf eine geschlossen wurden, war eine Abstellung von Lokomotiven nicht mehr nötig und das Areal konnte als Abstellplatz für Busse verwendet werden. In dieser Zeit wurden auch die meisten der Gleise rund um die Drehscheibe abgebaut. Im angehenden 21. Jahrhundert hat sich auch der Busbetrieb zurückgezogen und die noch vorhandene Bausubstanz verfiel zusehends.Unser erstes Ziel, den Lokschuppen zu sanieren, sodass wir unsere Fahrzeuge witterungs-unabhängig ausstellen können ist bereits erreicht. Das Dach des Lokschuppens konnte bereits komplett saniert werden, die Solaranlage der Stadtwerke auf dem Dach liefert auch schon fleißig Strom. Auch die Stromversorgung / Licht im Schuppen ist in großen Teilen bereits erledigt. Auch die Zufahrtsgleise zwischen Drehbühne und Lokschuppen konnten bereits wieder gelegt werden und die wichtigsten Fahrzeuge stehen bereits unter Dach. Weitere geplante Schritte sind, eine kleinere Halle der ehemaligen Bahnmeisterei zu restaurierten Dieses Gebäude soll als “Garage” für unsere nicht schienengebundenen Fahrzeuge dienen. Die Planungen sind momentan in vollem Gange hierzu. Als nächster großer Schritt wird dann das ehemalige Sozialgebäude sein, welches im Zuge der Lokschuppensanierung abgerissen werden musste, dieses wiederaufzubauen. Die Bausubstanz war leider so marode, dass sich eine Restaurierung hier nicht mehr gelohnt hätte.